Kinotechnik - Homepage   BildformateProjektorenTonsystemeSpulsystemeSteuerungen
THX
VortragDie KinosNebentechnikDank und Information
Kinoteam - Homepage
 

 

 

[Steuerungen] [Kinoton Matrix] [Kinoton EMK1] [Raytheon Cinemat800]

[-?-]

Steuerungen:

Steuerungen im Kino sind interessant und notwendig geworden, als man vom Überblendbetrieb zum Durchspielen von Filmen auf einem Projektor umschwenkte. Dabei konnten Vorführer, die je nach baulichen Gegebenheiten bis zu zwei (maximal drei) Leinwände auf einmal bedienen konnten - wenn diese von einem Bildwerferraum (oder in unmittelbarer Nähe beieinander liegenden Räumen) lagen nun wesentlich mehr Leinwände gleichzeitig bedienen, auch wenn die Bildwerferräume weiß Gott wo liegen. Dazu ist es aber notwendig die Standardabläufe zu automatisieren, so dass diese auch vom Saalpersonal ausgelöst bzw. vollautomatisch reagieren können - nicht zuletzt wenn der Vorführer eben am anderen Ende des Kinos ist.

Nehmen wir einmal an, dass wir einen Saal mit einer Leinwand haben. Wie läuft eine klassischen Vorstellung ab?

  1. Der Vorstellungsablauf beginnt mit dem Abschalten der Pausenmusik, gleichzeitig wird

  2. das Saallicht auf die Stellung "Dia" gedimmt, der

  3. Vorhang (und die Kaschierung) auf die Stellung "Vollbild" geöffnet, und die 

  4. Dia-Show mit Kassettensteuerung gestartet (o.k. gibt's heute kaum noch ...).

  5. Sobald das letzte Dia gelaufen ist, wird die Maschine 1 mit der Werbung gestartet, dabei läuft die Maschine an, der Kolben wird gezündet und es läuft ein Vorlaufband durch, die Blende ist aber noch geschlossen so dass kein Licht nach draussen geht, dabei wird

  6. das Saallicht etwas gedämpft, der

  7. der Kinoprozessor auf den Lichtton von Maschine 1 umgeschaltet, und schließlich 

  8. die Blende des Projektors geöffnet. Ab jetzt sehen die Zuschauer die Werbung.

  9. Da in einer Nachmittagsvorstellung keine Zigarettenwerbung gezeigt werden darf wird vor der ersten Zigarettenwerbung die Werbung abgebrochen, die Maschine 1 gestoppt (Blende geht zu, Maschine hält an), der

  10. Kinoprozessor wird auf Pausenmusik umgeschaltet, der

  11. Vorhang geschlossen,

  12. das Saallicht hochgefahren.

  13. Nach einer gewissen Wartezeit beginnt der eigentliche Film, indem die Maschine 2 gestartet wird (wie oben mit Vorlauf und geschlossener Blende), der

  14. Vorhang geht mit Kaschierung auf, jetzt auf Cinemascope, der

  15. Kinoprozessor wird auf Maschine 2 gestellt mit der Vorgabe z.B. dts / Dolby Digital / Lichtton (in dieser Rangfolge nach Verfügbarkeit) zu aktivieren, das

  16. Saalicht geht ganz aus, die Navigationslichter werden abgeschaltet (natürlich bleibt die Fluchtbeleuchtung vorschriftsmäßig an!). Der Besucher sieht den Film.

  17. Am Beginn des Abspanns wird das Saallicht auf "Dia" hochgefahren und die Navigationbeleuchtung eingeschaltet, 

  18. Mit dem Ende des Abspanns dann noch der Vorhang geschlossen, der

  19. Kinoprozessor auf Pausenmusik geschaltet, und das 

  20. Saallicht ganz hochgefahren.

Am Beispiel des klassischen Matrix-Automates kann die Idee verdeutlicht werden, die meisten dieser Schritte nach einer initialen Einschaltung automatisch ablaufen zu lassen. Wann etwas ausgelöst wird unterliegt zeitlichen Rahmenbedingungen, entweder:

nach festen Zeitabständen, z.B. nach Anlauf des Projektors das Öffnen der Blende oder die Wartezeit zwischen Werbung und Haupftfilm, oder

kann durch einen Impuls ausgelöst werden, z.B. das letzte Dia betätigt einen  Kontakt oder auf dem Film ist ein Stück Alufolie aufgeklebt, die an einem Metallsensor vorbeigeführt wird.

Eine klassische Steuerung ist der 

Kinoton-Matrix-Automat:

Kinoton Matrix- Vollansicht Die Kinoton - Matrix ist, obwohl sie von vielen Vorführern liebevoll als "Computer" bezeichnet wird, nichts weiter als eine impulsgesteurte Dioden-Relais-Matrix, im Klartext so intelligent wie eine Waschmaschinensteuerung :-). Jedoch ungeheuer robust und wirklich einfach zu "programmieren". Impulse können durch einfache Taster an strategisch günstigen Orten oder z.B. durch Metall-Sensoren von kleinen Metallstreifen, die auf den Film geklebt sind, und durch eine eingebaute Verzögerungsschaltung, gegeben werden. 

Kinoton Matrix- Steckfeld

Von oben nach unten geht die Zeitachse, ein Zeitschritt entspricht einem Impuls. Von links nach rechts werden mit Diodenstiften die "Aktionen gesteckt", das sind z.B. Vorhang auf/zu, Licht an/aus, Maschine X/Y start/stop/aufblenden, Ton mono/DolbyA/SR/Digital/Bypass, Kaschierung auf Normal/Breitwand/CinemaScope, usw. Natürlich sind mehrere Aktionen gleichzeitig pro Schritt möglich (durch Stecken mehrerer Dioden in der selben Zeitachse). Das nennen wir Informatiker dann "Multitasking" :-) 

elektronischer Kinoton Programm-Automat EMK 1:

Kinoton EMK 1

Die Weiterentwicklung des Matrixautomates ist eine prozessorgesteuerte Variante EMK 1 von Kinoton. Neben verbesserten Steuerungsmöglichkeiten (variable Zeitschritte, Fernsteuerung der Lautstärke am Prozessor) ist die Bedienlogik der Dioden gleichgeblieben. Eine leuchtende Diode symbolisiert den Schaltschritt an dieser Stelle. Es können bis zu 6 verschiedene Programme (z.B. mit / ohne Zigarettenwerbung) als Ebenen abgelegt werden.

Diese Steuerung stammt aus dem Metropol

Raytheon Kinosteuerung Cinemat 800:

Raytheon Cinemat 800

Eine zum Matrixautomat ähnliche Steuerung ist der Raytheon Cinemat 800 im Prospekt als CinemaTrix bezeichnet. Auffällig ist nur dass die Achsen gegenüber dem Kinoton Automaten um 90 Grad verdreht sind.

Gesehen im UfA-Palast Stuttgart.

 

Seitenanfangweiter geht's

[THX]

 

hosted by:

Das KLEINGEDRUCKTE: 
Alle Rechte an den Bildern dieser Seite werden ausdrücklich vorbehalten! 
Kein unerlaubtes Kopien, Verändern und Weiterverwenden (insbesondere des Bildmaterials) ! 
No further use without permission !!!
FS(bawuenet)